Melker Pioniere bargen wertvolle Kunstschätze – KOLOMANI18

Die Melker Pioniere unterstützten gemeinsam mit dem Militärkommando Niederösterreich die Donau Universität Krems im Rahmen der gemeinsamen Evakuierungsübung KOLOMANI18 im Stift Melk.

Österreich verfügt über eine Vielzahl an wertvollen Kunstschätzen und Kulturgütern. Zu den militärischen Aufgaben zählt auch der Schutz dieser Einrichtungen und Gegenstände. Um das Zusammenspiel aller im Krisenfall involvierten Ebenen zu gewährleisten, ist das Österreichische Bundesheer Partner des Zentrums für Kulturgüterschutz der Donau-Universität Krems. Gemeinsam mit kulturellen Fachleuten aus verschiedenen europäischen Ländern und mit der Exekutive probten Experten des Militärkommandos Niederösterreich und die Melker Pioniere am 31. August im Rahmen einer großangelegten Evakuierungsübung den Ernstfall.

Im Mittelpunkt des simulierten Szenarios stand das Benediktinerstift Melk, dessen neu erstellter Notfallplan praktisch erprobt werden sollte. Übungsannahme war ein die gesamte Wachau bedrohendes Donau-Hochwasser samt geologischen Schäden am mächtigen Stiftsfelsen, die eine Evakuierung von historisch und kulturell bedeutenden Artefakten des Klosters dringend und unverzüglich notwendig machte. Um ein möglichst realistisches Szenario zu garantieren, wurde von den Teilnehmern der Sommer-Universität des Lehrgangs Kulturgüterschutz an der Donau Uni Krems in mehreren Schulklassen des Stiftes ein fiktives Museum aufgebaut und mit realitätsnahen Testobjekten ausgestattet.

Im Verlauf der Übung wurden die Gegenstände gemeinsam mit Verbindungsoffizieren des militärischen Kulturgüterschutzes des Militärkommandos Niederösterreich sowie Kräften des Pionierbataillons 3 und der Polizei in einen gesicherten Sammelraum der Birago-Kaserne Melk evakuiert. Dort konnten die Artefakte sicher gelagert und inventarisiert werden, um sie nach Beendigung der Krise wieder in das Stift zurückbringen zu können. Die Durchführung der Übung erfolgte unter Berücksichtigung des jüngst erarbeiteten Notfallplanes im Stift Melk, der so unter realistischen Voraussetzungen in der Praxis erprobt werden konnte.

Im Rahmen der KOLOMANI18 beschäftigten sich mehr als 25 internationale Teilnehmer vor allem mit der Krisenstabsarbeit und der Entwicklung sogenannter Cultural Heritage Rescue Teams. Die Experten aus verschiedenen europäischen Ländern haben es sich im Rahmen des EU-Interreg-Projektes „ProteCHt2Save – Risk assessment and sustainable protection of Cultural Heritage in changing environment” zur Aufgabe gemacht, maßgeschneiderte Lösungen und Strategien zum Schutz des kulturellen Erbes im Katastrophenfall zu entwickeln bzw. bestehende Konzepte zu evaluieren.

Text: Matthias Hofer, Wm d.M.