Melker Pioniere sprengen Brücke über den Melkfluss

Umsetzung der behördlichen Auflagen beginnt

Bei der Auflassungsverhandlung betreffend die ehemalige Eisenbahnstrecke wurde der NÖVOG (Niederösterreichischen Verkehrsorganisationsgesellschaft) als letztmalige Maßnahme die Entfernung der Eisenbahnbrücke und des linksufrigen Bahndammes Richtung Ruprechtshofen vorgeschrieben. In der Kalenderwoche 45 beginnt die Umsetzung der Maßnahmen mit der Phase „Brückensprengung“. Federführend dabei sind die Melker Pioniere. Nach dem Ausheben der Brückenreste wird der 200 Meter lange Damm von einer zivilen Baufirma abgetragen.

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„Die Sprengung der Brücke ist im Vergleich mit anderen Entsorgungsmöglichkeiten die kostengünstigste und einfachste“, erklärt der Sprengmeister und Gesamtleitende Robert Martschin und führt weiter aus, „dabei finden moderne Sprengverfahren Anwendung, die den Gefahrenbereich auf ein notwendiges Minimum reduzieren. Die dazu erforderlichen Koordinierungen und entsprechende Vorarbeiten laufen auf Hochtouren. Die reale Sprengung eines mehr als 44 Tonnen schweren Brückentragwerkes im verbauten Gebiet ist auch für uns eine einmalige Gelegenheit, um unsere Fähigkeiten weiter zu vertiefen.“

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Die Sprengung der Brücke ist in mehrere Phasen gegliedert, die auch eine Informationsveranstaltung an die Betroffenen bzw. an die Mitwirkenden vorsieht. Dazu werden die Bürgermeister und Vertreter der Blaulichtorganisationen des Bezirkes geladen, um den geplanten Ablauf bekannt zu geben. „Wir führen während der Sprengung hochsensible Messungen mit Schallmessgeräten und Geofonen durch, um die Ergebnisse mit bereits vorliegenden Werten aus vorhergehenden Sprengungen mathematisch und sprengtechnisch zu vergleichen und selbstverständlich auch um eventuell entstehende Schäden bestmöglich zu dokumentieren“, so Martschin.   


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Die knapp 44.000 Kilogramm schwere Stahlfachwerkkonstruktion ist mehr als 100 Jahre alt und bildet bei Hochwasser gemeinsam mit den Bahndämmen ein Abflusshindernis, welches vor allem in den angrenzenden Siedlungsgebieten im Melkfeld, bei den Wohnungen am Mühlenweg und entlang der Hauptstraße spürbar ist. Die fehlenden Zufahrtsmöglichkeiten für schwere Kräne und die Lage der Brücke im urbanen Umfeld stellen dabei die Pioniere vor besondere Herausforderungen. „Wir begegnen all diesen Umständen durch den Einsatz von hochmodernen Spreng- und Zündsystemen. Geladen wird der Stahl mit Razor Schneidladungen die durch das elektronische Pionierfunkfernzündsystem Surbs per Funk ausgelöst werden“, erklärt Martschin.

Fakten: Zündzeitpunkt: Dienstag 4. November 14 Uhr

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