Am Donnerstag, dem 17. September fand unter strengen Corona-Schutzmaßnahmen die Enthüllung der Gedenktafel in der Birago-Kaserne statt. Die Tafel erinnert an die leidvolle Zeit, in der zwischen dem 21. April 1944 und dem 15. April 1945 ein Konzentrationslager (KZ) bestand. Das Lager war mit rund 14.390 KZ-Häftlingen – die hier innerhalb eines Jahres zur Zwangsarbeit herangezogen wurden – eines der größten Außenlager des KZ-Standortes Mauthausen und das größte KZ-Außenlager in Niederösterreich.
Der zweite Landtagspräsident Bgm Mag. Gerhard Karner überbrachte die Grüße der Landeshauptfrau und dankte allen, die in Melk seit vielen Jahren diese wertvolle Gedenkarbeit wider Gewalt und Vergessen leisten. „Die Tafel soll nicht nur erinnern, sondern auch mahnen“, so Karner.
Seit Sommer 2018 besteht eine Kooperation zwischen den Melker Pionieren und dem Verein MERKwürdig. „Dabei geht es uns vor allem auch darum, entlang der historischen Fakten die konkreten Mechanismen und Zusammenhänge aufzuzeigen, die im totalitären NS-Regime zum Tragen kamen. Neben einer Begleitung zu wichtigen Bezugspunkten am ehemaligen Lagergelände sowie auf der Gedenkstätte beinhaltet unsere Vermittlungsarbeit mit den Grundwehrdienern und Kadersoldaten auch Workshops in Kleingruppen. Dabei nähern wir uns gemeinsam Biografien von Opfern, Tätern und sogenannten Bystandern an, diskutieren über mögliche Handlungsräume und versuchen auch, konkrete Aktualitätsbezüge herzustellen“, erklärt dazu der Leiter des Zeithistorischen Zentrums Melk, Dr. Christian Rabl.